Nebenstromfilter

Moderne Rußpartikelfilter werden hauptsächlich in zwei Systeme unterteilt: Wandstromfilter, die ab Werk im Kraftfahrzeug verbaut werden. Und Nebenstromfilter beziehungsweise Nebenstrom-Tiefbettfilter, die häufig bei der Nachrüstung zum Einsatz kommen. Wie so ein Nebenstromfilter funktioniert und welche Vorteile er bietet, erfahren Sie im Nachfolgenden auf partikelfrei.net.

Das Funktionsprinzip von einem Nebenstromfilter

Der Nebenstromfilter ist so konzipiert, dass mit Rußpartikeln kontaminierte Abgase prinzipiell mehrere Möglichkeiten haben, das System zu durchfließen. Der Abgasstrom wird umgelenkt, der Feinstaub bleibt an offenporigen Einlagen hängen, sobald die Abgase in Nachbarkanäle wechseln. Das hat mehrere Vorteile: Zwar ist der Wirkungsgrad des Nebenstromfilters nicht gar so hoch wie der des Wandstromfilters. Besonders kleine und damit gefährliche Rußpartikel werden aber zuverlässig gefiltert. Außerdem besitzt das System keine zwangsläufig zu durchdringende Filterwand und kann sich deshalb nicht zusetzen. Folglich gibt es keine Anstiege des Abgasgegendrucks und keinen Leistungsverlust – der generelle Gegendruck nach einer Dieselfilter-Nachrüstung hält sich in engen Grenzen.

Wie regeneriert ein Nebenstrom-Tiefbettfilter?

Während der gewöhnliche Dieselpartikelfilter regelmäßig einen Regenerationszyklus startet, regeneriert der Nebenstromfilter rund um die Uhr – zumindest während der Fahrt. Denn er benötigt eine deutlich geringere Temperatur (etwas über 200°C) und reagiert mit Stickstoffdioxid (NO²), um sich seiner angesammelten Partikel zu entledigen. Das bedeutet wiederum, dass Nebenstromfilter äußerst wartungsarm oder gar wartungsfrei sind. Außerdem neigen sie viel seltener zu Fehlfunktionen und kompletten Defekten.

Unterschiede zum Wandstromfilter im Detail

Der häufig ab Werk verbaute Wandstromfilter ist fest in das System integriert, um seine Funktion und seine Regenerationszyklen regeln zu können. So müssen beispielsweise Temperatur und Abgasgegendruck gemessen werden. Da der Regenerationslauf in Abstimmung mit der Motorsteuerung erfolgen sollte, ist der Wandstromfilter entsprechend komplexer aufgebaut und somit teurer.

Im Vergleich zum Nebenstromfilter gibt es außerdem einen höheren Wartungsaufwand. Vor allem Kurzstreckenfahrer werden schnell in die Bredouille kommen, in der die Selbstreinigung des Partikelfilters nicht funktioniert. Der Abgasgegendruck steigt, der Motor macht Probleme – schlimmstenfalls kann das zu Schäden führen. Und selbst wenn die Regeneration vorbildlich abläuft, so bleibt Asche zurück. Über kurz oder lang wird jeder Wandstromfilter gewartet, gereinigt oder ausgetauscht werden müssen, weil die Filterwände zwangsläufig vom Abgas durchdrungen werden müssen.

Hier spielt der Nebenstromfilter seine Vorteile aus: Da die Abgase keine feinporigen Filterwände durchdringen müssen, kann auch der Abgasgegendruck nicht in die Höhe schnellen. Das System kann nicht verstopfen, bedarf nahezu keiner Wartung und regeneriert sich selbst, ohne dass dafür hohe Temperaturen von Nöten wären. Der einzige Nachteil liegt im geringeren Wirkungsgrad, der sich jedoch hauptsächlich auf die groben, eher weniger bedenklichen Rußpartikel bezieht.